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DOPINGsucks.at: Das deutsche Eishockey liegt in den Händen der Nada

24.04.2009

Das deutsche Eishockey liegt in den Händen der Nada

Die FAZ schreibt in ihrer Online-Ausgabe zum Thema Dopingkampf im Eishockey:

Das deutsche Eishockey hat im Kampf gegen Doping einen bislang einzigartigen Vertrag mit der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) geschlossen. Vom 1. Mai an wird die Nada Spieler der Nationalmannschaft, der Profi-Teams bis hinunter in die Oberliga nicht nur im Training, sondern auch bei den Wettkämpfen kontrollieren. Darüber hinaus legten der Deutsche Eishockey-Bund (DEB), die Deutsche Eishockey Liga (DEL) und die Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft (2. Liga und Oberliga) die gesamten Ermittlungen in möglichen Doping-Fällen in die Hände der Nada.

„Damit wird der Eishockeysport zum Vorreiter“, sagte Armin Baumert, Vorstandsvorsitzender der Nada, bei der Vertragsunterzeichnung am Donnerstag in Köln. Die komplette Überschreibung der Verantwortung von der ersten Kontrolle bis zum Ende eines Ermittlungsverfahrens ist einmalig in Deutschland und stärkt die Position der Nada. Gleichzeitig befreien sich die Eishockey-Verbände von dem hin und wieder geäußerten Verdacht, Verbände handelten in Doping-Fällen mit Ermittlern und Sportgerichten aus den eigenen Reihen vor allem im eigenen Interesse.

Neue Doping-Bekämpfung im Eishockey: “Wir wissen nicht wer wann auf was kontr...
Neue Doping-Bekämpfung im Eishockey: „Wir wissen nicht wer wann auf was kontrolliert wird”

„Wir wissen nicht wer wann auf was kontrolliert wird, und wir wissen nicht, wer welche Ermittlungen führt“, sagt der Geschäftsführer der DEL, Gernot Tripcke, zur unbefristeten Kooperation mit der Nada. Demnach übernimmt die in Bonn ansässige Agentur des deutschen Sports laut Nada-Justitiarin Anja Berninger auch die Funktion einer Art Staatsanwaltes: Die Nada wird in einem positiven Fall den Athleten unter Umständen suspendieren, ihn anhören, gleichzeitig den Sachverhalt ermitteln und den möglichen Verstoß feststellen.

„Wir wollten zeigen, dass man mit uns nicht spielen kann“

Das Resultat wird einem Anti-Doping-Richter zugeleitet, der vom Ernennungsausschuss des Deutschen Institutes für Schiedsgerichtsbarkeit aus einem „Pool“ sporterfahrener Juristen ausgewählt und nicht aus dem „Dunstkreis des Eishockeys“ kommen wird. Der Athlet hat nach dessen Entscheidung die Gelegenheit, Rechtsmittel beim Deutschen Sportsschiedsgericht einzulegen.

Hintergrund für den Vorstoß des deutschen Eishockeys ist die Affäre Florian Busch und die damit verbundenen Turbulenzen (siehe auch: Der Fall Busch und die Folgen: Der Eishockey-Bund steht nicht allein). Der ehemalige Nationalspieler hatte 2008 einen Kontrolleur zunächst weggeschickt und damit massiv gegen die Regeln verstoßen. Im Verlauf der Auseinandersetzungen stellte sich heraus, dass der DEB damals nicht einmal den Kodex der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) in seine Satzung aufgenommen hatte. Die Nada entschied damals, die Zusammenarbeit mit dem DEB zu kündigen. „Wir wollten zeigen, dass man mit uns nicht spielen kann“, sagte Baumert: „Ich hätte vor einem Jahr nicht gedacht, dass wir zu einer so erfreulichen Situation kommen.“

Die Nada hat nun die Freiheit, etwa 1500 Eishockey-Spieler über Urin- und Blutproben auf den Einsatz verbotener Mittel zu testen. Insgesamt sollen 2009 rund 600 Tests gemacht werden, mehr als 350 bei Kaderathleten, 130 in der DEL und etwa 100 in den unteren Klassen. Innerhalb dieses Limits entscheidet die Nada selbständig über die Aufteilung in Trainings- oder Wettkampfkontrollen. Die Kosten tragen die Verbände. „Wir rechnen mit einem hohen fünfstelligen Betrag“, sagte Tripcke zum Aufwand der DEL.

Text: F.A.Z.
Bildmaterial: dpa
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